Rasseportrait

Riesenschnauzer

Klassifikation: FCI-Gruppe 2

FCI Standard Nr. 181

(Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde)

Ursprung: Deutschland

Verwendung: Der zuverlässige Familien-, Begleit- und Gebrauchshund

Charakter: Gutartiges, ausgeglichenes Wesen, unbestechliche Treue ggü. Herrn, Familie und Kindern. Seine Klugheit, Ausbildungs-fähigkeit, Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Widerstandfähigkeit gegen Witterung und Krankheit zeichnen ihn aus.

Schulterhöhe: 60 – 70 cm

Gewicht: 35 bis 47 kg

Haarkleid: Drahtiges Deckhaar, mäßige Unterwolle

Farbe: pfeffersalz, schwarz, schwarz-silber

Eigenschaften und Besonderheiten:

Typische Wesenszüge sind sei gutartiger, ausgeglichener Charakter und seine unbestechliche Treue zum Herrn. Er besitzt hoch entwickelte Sinnesorgane, Klugheit, Ausbildungsfähigkeit, Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Witterung und Krankheit. Durch seine angeborene Belastbarkeit und Selbstsicherheit eignet er sich bestens zum Begleit-, Sport-, Gebrauchs- und Diensthund. Stets freudig, spontan und offen verhält er sich gegenüber seinem familiären Umfeld, was im Umkehrschluss bedeutet, dass er ein gesundes Misstrauen gegenüber Fremden zeigt.

Ausdrücklich zu erwähnen ist seine sprichwörtliche Liebe zu Kindern, was nicht ausschließt, dass er in vielen Situationen seinen eigenen Kopf durchzusetzen versucht. Daher ist es angeraten, möglichst früh mit seiner konsequenten Erziehung zu beginnen.

Standard:

Groß, kräftig, eher gedrungen als schlank, rauhaarig – das vergrößerte, kraftvolle Abbild des Schnauzers. Der Riesenschnauzer ist ein Trutzig-wehrhafter Hund, mit quadratischem Körperbau. Der Kopf ist kräftig, langgestreckt, ohne stark hervoertretendes Hinterhauptbein, und sollte zur Wucht des Hundes passen. Der Stop erscheint durch die Brauen deutlich ausgeprägt.

Das Gebiss ist kräftig, gesund und vollständig. Die oberen Schneidezähne greifen scherenartig über die unteren. Die Kaumuskulatur ist kräftig entwickelt, doch darf eine stark ausgebildete Backenbildung die rechteckige Kopfform nicht stören. Die Lippen sollten bei beidem Farbschlägen schwarz sein. Die Augen sind dunkel, mittelgroß und nach vorn gerichtet und haben einen lebhaften Ausdruck. Die Ohren werden als unkupiertes Klappohr, hoch angesetzt und V-förmig, die Ohrinnenkanten an den Wangen anliegend und gleichmäßig getragen. Der Hals geht harmonisch in den Widerrist über. Die Kehlhaut liegt straff an.

Der Widerrist bildet die höchste Stelle der Oberlinie und fällt nach hinten leicht ab. Der Rücken ist kurz, kräftig und stramm. Die in leichter Rundung verlaufende Kruppe geht unmerklich in den Rutenansatz über.

Die Gesamtlänge des Rumpfes entspricht etwa der Widerristhöhe. Die Flanken, nicht übermäßig aufgezogen, bilden mit der Unterseite des Brustkorbes eine schön geschwungene Linie. Die Rute ist naturbelassen. Anzustrebendes Zuchtziel ist die Säbel- oder Sichelrute.

Die Vorderläufe sind, von vorn gesehen stämmig, gerade und nicht eng gestellt. Die Ellenbogen liegen gut an. Die Pfoten sind kurz und rund, und haben derbe Ballen. Die Zehen sind eng aneinanderliegend und gewölbt (Katzenpfoten), mit kurzen, dunklen Nägeln. Die Hinterläufe sind, von der Seite gesehen, schräg gestellt, von hinten gesehen, parallel verlaufend und nicht eng gestellt.

Das Haar ist drahtig hart und dicht. Die Farben sind pfeffersalz und schwarz. Für pfeffersalzfarbige Riesenschnauzer gilt als Zuchtziel eine mittlere Tönung mit gleichmäßig verteilter Pigmentierung und grauer Unterwolle. Alle Farbnuancen von dunklem Eisengrau bis zum Silbergrau müssen eine dem Ausdruck entsprechende dunkle Maske aufweisen.

Geschichte/Herkunft:

Ursprünglich benutzte man den Riesenschnauzer im südlichen deutschen Raum als Treiber der Viehherden, wo er verschiedenste Aufgaben übernahm, ohne dazu mühsam aubgerichtet worden zu sein. Häufig begleitete und bewachte er in und um München herum Brauereigespanne, was ihm schnell den Namen „Münchener Bierschnauzer“ einbrachte.

Schon vor mehr als hundert Jahren erkannten zielbewusste Züchter, dass er zu hervorragenden Leistungen befähigt ist und überaus wertvolle Charaktereigenschaften besitzt. Seit 1913 wird er zuchtbuchmäßig geführt, und 1925 wurde er bereits als Diensthund anerkannt.

Bereits 1850 wurde ein Jugendbild der bayrischen Prinzessin Elisabeth, der späteren Kaiserin von Österreich, gemalt, auf dem ihr ein rauhaariger schwarzrötlicher Riesenschnauzer zu Füßen lag.

Auf einer Schau in München wurden 1909 schon 23 sogenannte „Münchener Schnauzer“ gemeldet, jedoch bestand noch ein Durcheinander von Typen, Farben und Größen. Später setzte sich die schwarze Farbe durch, und die Größe wurde auf 60 bis 70 cm festgelegt.

Pfeffersalzfarbene Riesenschnauzer waren nach dem 2. Weltkrieg kaum noch zu sehen. Einigen wenigen Züchtern ist es zu verdanken, dass sie wieder Fuß gefasst haben. Auch heute sind sie mit einer jährlichen Welpenzahl von ca. 80 im Verhältnis zu den schwarzen (1100 Welpen) immer noch recht selten.


 

Mittelschnauzer

 

Klassifikation: FCI-Gruppe 2

FCI Standard Nr. 182

(Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde)

Ursprung: Deutschland

Verwendung: Der zuverlässige Familien-, Begleit- und Gebrauchshund

Charakter: Er ist anhänglich an Herrn und Familie und sehr lieb zu Kindern. Seine Unerschrockenheit, Klugheit, Ausdauer und Widerstands-fähigkeit gegen Witterung und Krankheit zeichnen ihn aus.

Schulterhöhe: 45 – 50 cm

Gewicht: 14 bis 20 kg

Haarkleid: Drahtiges Deckhaar, mäßige Unterwolle

Farbe: pfeffersalz, schwarz

Eigenschaften und Besonderheiten:

Typisch für sein Wesen ist das lebhafte Temperament, das mit bedächtiger Ruhe gepaart ist. Bezeichnend sind sein gutartiger Charakter, seine Spiellust und die sprichwörtliche Anhänglichkeit an seinen Herrn. Er ist sehr lieb zu Kindern, unbestechlich, wachsam und dennoch kein Kläffer. Hoch entwickelte Sinnesorgane, Klugheit, Ausbildungsfähigkeit, Unerschrockenheit, Ausdauer und Widerstandsfähigkeit gegen Witterung und Krankheit zeichnen ihn aus. Er ist immer zu neuen Späßen und zu neuem Unsinn bereit, es wird nie langweilig mit ihm.

Standard:

Der Schnauzer ist rauhaarig, kräftig, eher gedrungen als schlank wirkend, mit quadratischem Körperbau. Der Kopf ist kräftig, langgestreckt, er sollte zur Wucht des Hundes passen. Der Stop (Stirnansatz) erscheint durch die Brauen deutlich ausgeprägt. Das Gebiss ist kräftig, gesund und vollständig. Die oberen Schneidezähne greifen scherenartig über die unteren. Die Augen sind dunkel und nach vorn gerichtet – mit lebhaftem Ausdruck. Die Ohren werden als unkupiertes Klappohr, hoch angesetzt und V-förmig, die Ohrinnenkanten an den Wangen anliegend und gleichmäßig getragen. Der starke, muskulöse Nacken ist erhaben gewölbt. Der Hals geht harmonisch in den Widerrist über. Die Kehlhaut liegt straff an.

Der Widerrist bildet die höchste Stelle der Oberlinie und ist nach hinten leicht abfallend. Der Rücken ist kurz, kräftig und stramm. Die in leichter Rundung verlaufende Kruppe geht unmerklich in den Rutenansatz über.

Die Gesamtlänge des Rumpfes entspricht etwa der Widerristhöhe. Die Brust reicht bis in die Höhe der Ellenbogen und geht leicht ansteigend in den mäßig aufgezogenen Bauch über. Die Rute ist naturbelassen. Anzustrebendes Zuchtziel ist die Säbel- oder Sichelrute.

Die Vorderläufe sind – von vorne gesehen – stämmig, gerade und nicht eng gestellt. Die Pfoten sind kurz, rundlich geschlossen, haben gewölbte Zehen (Katzenpfoten) und dunkle Nägel. Die hinteren Sprunggelenke sind ausgeprägt gewinkelt.

Das Haar ist drahtig hart und dicht. Die Farben sind pfeffersalz und schwarz. Für pfeffersalzfarbige Schnauzer gilt als Zuchtziel eine mittlere Tönung mit gleichmäßig verteilter Pigmentierung und grauer Unterwolle. Alle Farbnuancen von dunklem Eisengrau bis zum Silbergrau müssen eine dem Ausdruck entsprechende dunkle Maske aufweisen.

Geschichte/Herkunft:

Ursprünglich benutzte man den Schnauzer im süddeutschen Raum als Stallhund, denn er fühlte sich in der Gesellschaft von Pferden besonders wohl. Mit Eifer lauerte er allen Nagetieren auf, was ihm sehr früh im Volksmund den Namen Rattler einbrachte.

Mit der Gründung des Pinscherklubs im Jahre 1895 – von Josef Berta, der die rau- und glatthaarigen Pinscher betreute – wurde der Schnauzer als rauhaariger Pinscher geführt. Gleichzeitig begann die planmäßige Entwicklung unserer heutigen Schnauzer. Den Ausgangspunkt bildeten die rauhaarigen Pinscher mit den Haarfarben pfeffersalz in den verschiedensten Schattierungen von hell bis dunkel, schwarz mit hellen Abzeichen sowie lohfarbige, rotbraune Hunde. Überwiegend war jedoch die Farbe pfeffersalz.

Der 1907 von Dr. Georg Zurhellen gegründete Schnauzerklub München konzentrierte sich auf den Mittelschnauzer. Im Jahre 1918 vereinigten sich beide Klubs zum Pinscher-Schnauzer-Verband, der im Jahre 1921 in den Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 e.V. umbenannt wurde. Mit der Verbindung beider Verbände erreichte der pfeffersalz Schnauzer bis zu Beginn des zweiten Weltkrieges eine absolute Spitzenstellung.

Mit durchschnittlich 1.000 Welpen pro Jahr war der Schnauzer der beliebteste Hund im PSK, wobei der Anteil der schwarzen Schnauzer bei ca. 300 Welpen lag. In der Nachkriegszeit hat sich die Zucht der pfeffersalzfarbenen Schnauzer in dem Maß verringert, wie die schwarzen an Beliebtheit gewannen. In den letzten Jahren hielten sich beide Farbschläge mit jeweils ca. 300 Welpen im Jahr die Waage.


Zwergschnauzer

 

Klassifikation: FCI-Gruppe 2

FCI Standard Nr. 183

(Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde)

Ursprung: Deutschland

Verwendung: Ein angenehmer Familien- und Begleithund

Charakter: Schneidiges Temperament, gepaart mit bedächtiger Ruhe, anhänglich und treu ggü. Herrn und Familie, besonders gut geeignet für Kinder

Schulterhöhe: 30 – 35 cm

Gewicht: 4 bis 8 kg

Haarkleid: Drahtiges Deckhaar, mäßige Unterwolle

Farbe: pfeffersalz, schwarz, schwarz-silber und weiß

Eigenschaften und Besonderheiten:

Der Zwergschnauzer ist ein charaktervoller, treuer Begleiter, der täglich seine Bewegung genießt und als Begleit- und Familienhund überzeugt. Er ist ein unbestechlicher Wächter für Haus und Heim, dabei kein Kläffer. Robustheit und Ausdauer zeichnen den kleinen, kräftigen, eher gedrungenen als schlanken, rauhaarigen Zwergschnauzer aus. Im großen und ganzen entsprechen seine Wesenszüge denen des Schnauzers und werden durch Temperament und Gebaren noch verstärkt, und zwar ohne die psychischen Merkmale eines Zwerghundes – das zeichnet den Zwergschnauzer aus. Auch ist der Zwergschnauzer ein begeisterter Sporthund, THS & Agility liebt er, er kann es kaum erwarten, bis es losgeht, wenn er einmal reingeschnuppert hat!

Standard:

Die „verkleinerte Ausführung“ des Schnauzers hat eine Schulterhöhe von 30-35 cm. Es gibt den Zwergschnauzer in den Farben pfeffersalz, schwarz, schwarz-silber und weiß. Der Kopf ist gestreckt, von den Ohren bis zu den Augen und von diesen bis zur Nasenspitze allmählich schmaler werdend. Der Stirnansatz ist mäßig und die Backen sind flach bemuskelt. Der Hals ist leicht gewölbt, der Nacken kräftig, und die Kehlhaut liegt an. Die Augen sind dunkel, oval und nach vorn gerichtet. Die Ohren sind als unkupierte Klappohren ausgebildet, die Rute ist naturbelassen. Zuchtziel ist die Säbel- oder Sichelrute. Das Gebiss ist kräftig, gesund und vollständig. Die oberen Schneidezähne greifen scherenartig über die unteren.

Der Körperbau ist wuchtig mit kurzem, festem Rücken. Die in leichter Rundung verlaufende Kruppe geht unmerklich in den Rutenansatz über. Die Gesamtlänge des Rumpfes entspricht etwa der Schulterhöhe. Die Vorbrust ist ausgeprägt. Die Brust reicht bis in die Höhe der Ellenbogen und geht in den mäßig aufgezogenen Bauch über.

Die Vorderläufe sind als allseitig gerade Stützen ausgebildet, die Ellenbogen liegen an. Die hinteren Sprunggelenke sind ausgeprägt gewinkelt.

Das Haar ist rauhaarig mit harschem Bart, struppigen Augenbrauen und bei den pfeffersalzfarbenen Hunden mit einer dunklen Maske versehen. An Ohren, Stirn, Backen, Halsvorderseite, Bauch und Hosen wird das Haar kürzer gehalten.

Geschichte/Herkunft:

Schon vor mehr als hundert Jahren machte ein Schnauzerzwerg aus dem Raum Frankfurt/Main seinen Weg, damals noch als rauhaariger Zwergpinscher bezeichnet. Es war keine leichte Aufgabe, aus den verschiedenen Formen, Größen und Typen und dem Wirrwarr der harten, weichen und seidigen Haarstrukturen einen Kleinhund zu schaffen, der dem Exterieur und den Wesensqualitäten seines größeren Bruders, dem Schnauzer, voll entsprach.

Zwar wurde 1880 schon der Standard für Pinscher und Schnauzer aufgestellt und im ersten deutschen Hundestammbuch niedergelegt, aber am Anfang herrschte noch ein Durcheinander bezüglich des Typs.

Mit der Gründung des Pinscherklubs im Jahre 1895 – von Josef Berta, der die rau- und glatthaarigen Pinscher betreute – begann die planmäßige Entwicklung unserer heutigen Schnauzer. Josef Berta schrieb damals bereits nieder, wie er sich den rauhaarigen Zwergpinscher vorstellte: Figur, Kopf, Behaarung und Wesen als die verkleinerte Form des großen Bruders. In seiner Richtertätigkeit begann er, aus den verschiedenartigsten Typen solche rauhaarigen Zwergpinscher herauszustellen, die im Erscheinungsbild dem großen Bruder am nächsten kamen – was dazu beitrug, dass sich der Name „Zwergschnauzer“ bildete und im Band II des Pinscherzuchtbuches ab 1910 offiziell wurde.


 

Deutscher Pinscher

 

Klassifikation: FCI-Gruppe 2

FCI Standard Nr. 184

(Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde)

Ursprung: Deutschland

Verwendung: Ein zuverlässiger Familien- und Begleithund

Charakter: Lebhaft, temperamentvoll, aufmerksam, selbstsicher und ausgeglichen, gepaart mit Klugheit und Ausdauer, was ihn zu einem sehr angenehmen Familien-, Wach- und Begleithund macht

Schulterhöhe: 45 bis 50 cm

Gewicht: 14 bis 20 kg

Haarkleid: Kurz und dicht, glatt anliegend und glänzend, ohne kahle Stellen

Farbe: rot und schwarz-rot

Eigenschaften und Besonderheiten:

Die Wesenszüge des Deutschen Pinschers sind: viel Temperament, Aufmerksamkeit, Ausbildungsfähigkeit, Spiellust, Anhänglichkeit zum Herren und unbestechliche Wachsamkeit, ohne ein Kläffer zu sein. Er ist selbstsicher und ausgeglichen, gepaart mit Klugheit und großer Ausdauer, was ihn zu einem angenehmen Familien-, Wach- und Begleithund macht. Durch seine Größe und sein glattes, pflegeleichtes Kurzhaar ist der Deutsche Pinscher in der Wohnung sehr gut zu halten und im Freien ein robuster „Allwetterkerl“. Der Betätigungsdrang des Deutschen Pinschers verführt jeden Besitzer, sich immer wieder mit dem Hund zu beschäftigen – ob Spazieren gehen, Spielen oder Sport treiben.

Standard:

Der Deutsche Pinscher ist glatthaarig, mittelgroß, von stolzer Haltung, fließend in den Umrisslinien, elegant und quadratisch gebaut. Er ist kräftig wie der Schnauzer; seine gut entwickelte Bemuskelung wird besonders in der Bewegung wegen des kurzen Glatthaares deutlich sichtbar.

Das vollständige Scherengebiss ist kräftig, gut schließend und rein weiß. Die Augen sind dunkel oval. Das hoch angesetzte Klappohr ist V-förmig, die Ohrinnenkanten an den Wangen anliegend. Der Hals ist edel geschwungen, nicht zu kurz, trocken, ohne Wamme oder lose Kehlhaut.

Der Rücken ist kräftig, kurz und stramm – die Lendenpartie kurz, kräftig und tief. Die Kruppe verläuft in leichter Rundung und geht unmerklich in den Rutenansatz über. Die Flanken sind nicht übermäßig aufgezogen, mit der Unterseite des Brustkorbes eine schöne geschwungene Linie bildend. Die Vorderläufe sind, von vorne gesehen, stämmig, gerade und nicht eng gestellt. Die Pfoten sind kurz und rund und haben eng aneinander liegende, gewölbte Zehen (Katzenpfoten).

Der Deutsche Pinscher ist ein Traber. Der Rücken bleibt in der Bewegung fest und relativ ruhig. Der Ablauf der Bewegung ist harmonisch, sicher, kraftvoll und ungehemmt bei guter Schrittweite. Typisch für seinen Trab ist ein raumgreifender, gelöster und flüssiger Bewegungsablauf mit kräftigem Schub und freiem Vortritt.

Das Haar ist kurz und dicht; es liegt glatt an und ist glänzend. Die Farben sind rot und schwarz-rot.

Geschichte/Herkunft:

Eigentlich war es der Pinscher, der Liebhaber und Züchter aktiv werden ließ. So gründete Josef Berta 1895 den „Pinscherklub“, aus dem dann später der Pinscher-Schnauzer-Klub wurde.

Die Pinscher sind eine uralte Rasse, die schon auf einem Stich von Lucas Cranach (1472-1553) zu finden sind.

Der glatthaarige Pinscher unterschied sich von Anfang an durch seine Farbe und das kurze Haarkleid von dem rauhaarigen. Die meisten von ihnen waren schwarz mit hellbraunen Abzeichen, einfarbig in Brauntönen bis hirsch-rot, pfeffersalzfarbige oder einfarbig blaugrau bis schwarz. So haben wir heute die einfarbig roten bis braunen oder die zweifarbigen schwarzen mit roten bzw. braunen Abzeichen.

In den 50er Jahren war der Deutsche Pinscher fast ausgestorben. Werner Jung, damaliger Hauptzuchtwart des PSK, Zwinger „von der Birkenheide“, ist es zu verdanken, dass der Deutsche Pinscher wieder Fuß fasste. Er baute die Rasse zusammen mit einigen Gleichgesinnten konsequent und geduldig wieder auf. Aber auch andere bekannte Züchter, unter ihnen Hans Schneider, Oskar Hofmann und Egon Grossekathöfer, waren maßgeblich an dem Aufbau beteiligt.

Eine Vorliebe von Werner Jung waren die verschiedenen Farbschläge: isabellfarbig, hell- und dunkelschokoladenfarbig sowie blau – allerdings haben sich diese Farben nicht durchsetzen können. Auch gab es Bestrebungen, den „Silberpinsch“ oder den „Riesenpinsch“ zu züchten, was bei den anderen Züchtern allerdings keinen Zuspruch fand.

Mit einer Welpenzahl von ca. 390 Welpen im Jahr, hat sich der Deutsche Pinscher in den letzten Jahren immer mehr durchgesetzt.


 

Zwergpinscher

 

Klassifikation: FCI-Gruppe 2

FCI Standard Nr. 185

(Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde)

Ursprung: Deutschland

Verwendung: Ein zuverlässiger Haus- und Begleithund

Charakter: Lebhaft, temperamentvoll, selbstsicher und ausgeglichen. Er besitzt genau so viel Ausdauer wie sein großer Bruder. Ein angenehmer Familien- und Begleithund.

Schulterhöhe: 25 bis 30 cm

Gewicht: 4 bis 6 kg

Haarkleid: Kurz und dicht, glatt anliegend und glänzend, ohne kahle Stellen

Farbe: rot und schwarz-rot

Eigenschaften und Besonderheiten:

Der Zwergpinscher ist das verkleinerte Abbild des Deutschen Pinschers, und zwar ohne die Mängel zwerghafter Rassen. Sein eleganter, quadratischer Körperbau wird durch das kurze Glatthaar deutlich sichtbar.

Außerdem war er auch ein schneidiger „Raubzeugvernichter“, deshalb waren sie besonders in Pferdeställen gern gesehen. Dort bekämpften Sie furchtlos Ratten und Mäuse und bewahrten so ihre Menschen vor finanziellem Schaden und Krankheiten.

Er ist lebhaft, temperamentvoll, selbstsicher und ausgeglichen. Dieses alles macht ihn zu einem angenehmen Familien- und Begleithund. Für den Sport und Agility ist er bestens geeignet, weil er so kurz und wendig ist. Er hat aber auch Spaß daran, mit seinen Lieben in Wald und Feld zu joggen oder einfach nur spazieren zu gehen.

Standard:

Der Rücken des Zwergpinschers ist kräftig, kurz und stramm mit kräftigen Lenden. Der Abstand vom letzten Rippenbogen bis zur Hüfte ist kurz, wodurch der Hund kompakt wirkt. Die Kruppe verläuft in leichter Rundung, unmerklich in den Rutenansatz übergehend. Die Vorbrust ist durch die Brustbeinspitze markant ausgebildet. Die Flanken sind nicht übermäßig aufgezogen und bilden mit der Unterseite des Brustkorbes eine schön geschwungene Linie.

Der Hals ist edel geschwungen, ohne Ansatz harmonisch in den Widerrist übergehend, trocken, ohne lose Kehlhaut. Der Kopf ist kräftig, gestreckt, ohne stark hervorstehendes Hinterhauptbein. Die Stirn ist flach und faltenlos. Der Stop (Stirnansatz) ist leicht, aber dennoch deutlich markiert. Der Fang endet in einem stumpfen Keil. Der Nasenrücken ist gerade. Die Lefzen sind schwarz, fest und glatt an den Kiefern anliegend, die Lefzenwinkel sind geschlossen. Das vollständige Scherengebiss ist kräftig, gut schließend und rein weiß. Die Augen sind dunkel oval. Die Ohren (Klappohren) sind anliegend, hoch angesetzt und V-förmig. Die Ohrinnenkanten liegen an den Wangen an.

Die Vorderläufe sind stämmig, gerade und nicht eng gestellt. Die Unterarme stehen gerade. Die Vorderpfoten sind kurz und rund mit eng aneinander liegenden, gewölbten Zehen (Katzenpfoten) und derben Ballen. Die Nägel sind kurz, schwarz und stark. Das Sprunggelenk der Hinterhand ist ausgeprägt gewinkelt. Die Hinterpfoten sind etwas länger als die Vorderpfoten.

Der Zwergpinscher ist ein Traber. Der Rücken bleibt in der Bewegung fest und relativ ruhig. Der Bewegungsablauf ist harmonisch, sicher, kraftvoll und ungehemmt bei guter Schrittweite. Typisch für seinen Trab ist ein raumgreifender, gelöster und flüssiger Bewegungsablauf.

Die Haut ist am ganzen Körper eng anliegend. Den Zwergpinscher gibt es in den Farben rot und schwarz-rot.

Geschichte/Herkunft:

Im Jahre1895 erließ Josef Berta einen Aufruf zur Gründung eines Pinscher-Klubs. Zu dieser Zeit gab es zwei Klubs in Deutschland, den Zwerghundklub Berlin und den Bayrischen Schnauzer-Klub München, die sich bald vereinigten. Mit 814 Eintragungen an Zwergpinschern war die Periode dieses Pinscherklubs mit dem ersten Weltkrieg allerdings zu Ende gegangen.

1923 wurden im Band I des PSK-Zuchtbuches 3970 Zwergpinscher erfasst. Diese hohe Zuchtzahl täuschte allerdings darüber hinweg, dass die Qualität der überwiegenden Mehrzahl der Hunde merklich zurückgegangen war.

In den 20er Jahren wurden die Zwergpinscher die dominierenden Hunde „im PSK“. Als gut entwickelte Zwergrasse hatten sie sich zahlreiche Liebhaber und Züchter im Sturm erobert. Es wurden pro Jahr ca. 1200 Welpen gezüchtet – eine später nie mehr erreichte Zahl. Die Farben waren zunächst schwarz, rehfarbig; vereinzelt wurden auch gelbe und schokoladenfarbige gezüchtet. Später kam dann rot oder auch hirschrot dazu. Die Farben sollten kräftig sein, bei zweifarbigen mit gut geteiltem Brand.

Bereits Friedrich Hebbel (1813 – 1863) beschrieb in einem Brief die Kraft und Ausdauer dieser kleinen Hunde, wonach sein „allertreuster kleiner Pinscher“ bei allen Märschen durch Schnee und Eis sowie im heftigen Schneegestöber tapfer mithielt.

Bis heute finden sich stets viele Liebhaber dieser kräftigen und schönen Hunde. Die Zahl der Welpen liegt bei ca. 200 pro Jahr.


 

Affenpinscher

 

Klassifikation: FCI-Gruppe 2

FCI Standard Nr. 186

(Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde)

Ursprung: Deutschland

Verwendung: Er ist ein rundum angenehmer Familienhund

Charakter: Unerschrocken, wachsam, hartnäckig und anhänglich, mal von drolligem Ernst, mal von aufbrausender Leidenschaft, kurz und gut, ein kleiner Kobold!

Schulterhöhe: 25 bis 30 cm

Gewicht: 4 bis 6 kg

Haarkleid: Drahtiges Deckhaar, mäßige Unterwolle, radiales Kopfhaar

Farbe: schwarz

Eigenschaften und Besonderheiten:

Der Affenpinscher, von Insidern liebevoll „Äffchen“ genannt, ist ein durchgezüchteter, lebensbejahender Zwerghund, er ist rauhaarig, klein und kompakt, mit einem affenartigen Gesichtsausdruck, der im hohen Maße die Aufmerksamkeit und das Interesse seiner Umgebung auf sich zieht. Er ist unerschrocken, wachsam (kein Kläffer), hartnäckig und anhänglich, mal von drolligem Ernst, mal von aufbrausender Leidenschaft. Er ist immer zu neuen Späßen aufgelegt, es wird nie langweilig mit ihm, kurz und gut, ein richtiger kleiner Kobold.

Standard:

Der Affenpinscher ist rauhaarig, klein und kompakt, mit einem affenartigen Gesichtsausdruck.

Der Kopf ist eher kugelig als gestreckt, insgesamt nicht zu schwer. Die Nasenkuppe ist rund, voll und schwarz. Der Nasenrücken ist gerade (nicht nach oben gebogen) und kurz. Die Lefzen liegen am Kiefer fest an, die Lippen sind schwarz. Der Affenpinscher hat einen Vorbiss im Gegensatz zu den anderen Pinscher-Schnauzer-Rassen. Vollzahnigkeit wird angestrebt. Das Fehlen zweier Zähne – PM1, PM2 oder PM3 – bzw. zweier in einer Kombination dieser Zähne wird toleriert. Der Unterkiefer überragt den Oberkiefer und ist leicht nach oben gebogen. Die Schneidezähne sind möglichst regelmäßig in einer leicht abgerundeten Linie angeordnet. Die Zähne dürfen bei geschlossenem Fang nicht sichtbar sein, ebenso wenig die Zunge. Das Auge ist dunkel, eher rund und voll.

Die Vorderläufe sind stämmig, gerade, parallel und nicht eng gestellt. Die Pfoten sind kurz, rundlich geschlossen, mit gewölbten Zehen (Katzenpfoten). Die Hinterläufe sind mäßig gewinkelt, von hinten gesehen parallel verlaufend, nicht eng gestellt, die Sprunggelenke sind mäßig gewinkelt.

Das Gangwerk sollte einen gelösten, flüssigen Trippelgang mit mäßigem Schub aus der Hinterhand zeigen.

Das Körperhaar sollte hart und dicht sein. Am Kopf bildet es den typischen Schmuck durch buschige und stachelige Behaarung. Das Kopfhaar soll möglichst hart, strähnig und radial abstehend sein. Es trägt wesentlich zum affenartigen Gesamteindruck bei. Farbe: Schwarz mit schwarzer Unterwolle.

Geschichte/Herkunft:

Affenpinscher sind eine sehr alte Rasse. Einen Ahnen hat Albrecht Dürer (1471-1528) auf seinen Holzschnitten dargestellt. Nach Erzählungen wurde bereits im Jahre 1824 ein Pärchen Affenpinscher als Lohn und Hilfe in kalter Winternacht an ein Ehepaar verschenkt, das von Fuhrleuten Wegezoll erhob. Mit diesen kleinen Hunden, nicht größer als 30 cm, raues Haar und ein Gesicht wie ein Äffchen, wurde in der Folgezeit gezüchtet.

Die Welpen wurden an Reisende für einen für damalige Verhältnisse hohen Preis abgegeben. Für zwei Hündinnen bezahlte man einen Taler, einen Rüden bekam man nicht für weniger als einen Taler. Eine hübsche Geschichte, die eine gute Erklärung für die Zucht und Verbreitung dieser Rasse geben kann.

Erste Eintragungen von Affenpinschern reichen bis ins Jahr 1879 zurück. Allerdings wurden bis 1896 noch alle zu dieser Familie gehörenden Hunde als Zwergpinscher zusammengefasst. Die Färbung reichte von einfarbig gelblich, rötlich oder gräulichweiß bis dunkelgrau, von gräulich-schwarz bis rein schwarz. Eine scharfe Trennung zwischen dem Affenpinscher, dem Zwergpinscher und den Zwergschnauzern erfolgte jedoch erst mit der Gründung des Pinscher-Schnauzer-Klubs. Die Vermischung der Rassen hörte auf, man besann sich wieder auf die alte, echte Form, und deren typische Vertreter wurden Vorbild. Die Zahl der der gezüchteten Affenpinscher blieb allerding erheblich hinter denen der anderen Rassen zurück. Die höchsten Zuchtzahlen mit durchschnittlich 50 Welpen im Jahr wurden zwischen 1920 und 1940 erzielt. Anfang 1990 hatte man ähnliche Welpenzahlen.

Zurzeit ist die Zucht in Deutschland zurückgegangen; mit ca. 30 Welpen pro Jahr gehören die Affenpinscher zu den Raritäten des PSK. Die durchschnittliche Wurfstärke liegt bei 2-3 Welpen pro Wurf.